Wo findet der Suchende ein Sprachrohr? Wo kann er endlich öffentlich formulieren, was er möchte und wie er gesehen werden will? Wo kann das Töpfchen das versprochenen Deckelchen bestellen?
In der Kontaktanzeige.
Er sucht sie, sie sucht ihn, kurz: Wer suchet, der findet, frag bloß nicht, was!
Befasst man sich mit der Geschichte dieser Anzeigen, stößt man auf nahezu alle Auswüchse des menschlichen Lebens:
Hier wird gelogen, gewitzelt, gefordert und gedichtet. Mal komisch, öfter unfreiwillig komisch. Dafür aber unausweichlich menschlich. Denn vor allem sagt diese Literatur etwas über den suchenden Menschen, seine Bedürftigkeit, seine Ideale aus.
Roger Willemsen bezeichnete diese Form der Kontaktsuche einst als „Verpartnerungsprosa“ und sammelte für eine szenische Lesung allerlei Rührendes, Abstruses, Groteskes und Komisches.
Annette Schiedeck und Jens-Uwe Krause bringen diesen urkomischen und bisweilen rührenden Text endlich zurück auf die Bühne.